„Die Paulskirche gehört allen - nicht nur der regierenden Koalition!“
Für die CDU-Fraktion ist das Gesamtbild der vorgeschlagenen Jury eine Enttäuschung. „Wir halten es nicht für angemessen, dass aktive Politiker die übergroße Mehrheit in dieser Jury stellen. Weder ist die Stadtgesellschaft in ihrer Breite repräsentiert, noch findet sich im Kuratorium eine größere Zahl von Menschen aus dem öffentlichen Leben der Bundesrepublik außerhalb Frankfurts, die über ein landesweites Renommée verfügen. Wir vermissen auch die eigentlichen Erfinder des Preises in der Jury. Schließlich kam die Idee dazu aus dem Frankfurter Bürgertum“, so Kößler. „Vielmehr scheint sich hier die selbsternannte lokalpolitische Elite in Frankfurt den Zugriff auf diesen Preis sichern zu wollen. Das widerspricht für uns gerade dem Grundgedanken der Auszeichnung, herausragendes Wirken für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat zu würdigen!“
Kößler bedauert, dass es für die Jury bislang keine Kandidatensuche über eine Ausschreibung oder einen Aufruf gegeben hat. „Stattdessen reißt sich die Koalition hier einfach alles unter den Nagel. Eine vertane Chance!“ Der CDU-Politiker fordert die Koalition auf, Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen zu lassen, um weiteren Schaden von dem Preis abzuwenden. Er schlägt vor, den Zeitplan zu überarbeiten und die erstmalige Vergabe des Preises zum 175. Jahrestag der Paulskirchenverfassung am 28. März 2024 anzustreben. Auch dieses Jubiläum ist bereits als Feier von der Stadt geplant. „Nur so bekommen wir den notwendigen Neustart bei der Besetzung der Jury ordentlich hin“, so Kößler.