Frankfurt am Main, 13. März 2018 - Der planungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Dr. Nils Kößler, hat das bei einem Spatenstich in Frankfurt-Niederrad vom Lebensmittel-Discounter Lidl vorgestellte Konzept der sogenannten Metropolfilialen als „richtungsweisend“ bezeichnet:
„Supermärkte sind normalerweise flache, eingeschossige Zweckbauten mit einem großen Parkplatz. Einen solchen Flächenverbrauch können wir uns in Frankfurt am Main nicht mehr leisten. Wir brauchen innovative Konzepte, wie sie für die beiden jetzt geplanten Läden im Lyoner Quartier und im Gallus vorliegen“.
Kößler verwies darauf, dass die CDU-Fraktion schon vor zehn Jahren mit dem damaligen planungspolitischen Sprecher Jochem Heumann und im Zusammenspiel mit dem früheren Stadtrat Edwin Schwarz auf das
Potential integrierter Lösungen, auch für die dezentralen Stadtgebiete, hingewiesen habe. „Wir wollten bereits damals erreichen, dass Ladengeschäfte von Discountern in Wohn- und Geschäftsgebäude integriert werden“, so Kößler.
Kößler hält es für sehr erfreulich, dass die an der Goldsteinstraße nun im Bau befindliche Filiale als bundesweites Pilotprojekt in Frankfurt am Main realisiert werde: „Der neue Supermarkt wird durch die über den Parkplätzen im Erdgeschoss aufgeständerte Verkaufsebene im ersten Stock mit der
Hälfte der Grundstücksfläche auskommen, die normalerweise benötigt wird – statt 6.000 werden nur 3.000 qm bebaut“, erläutert der Stadtverordnete. Hinzu kämen in diesem Fall eine Apothekennutzung, ein begrüntes Dach mit Photovoltaikanlagen sowie Ladestationen für Elektrofahrzeuge. „Wir behalten nicht nur nützliche Flächen für dringend benötigten Wohnraum.
Durch kombinierte Angebote der Nahversorgung und wirtschaftlichen Energieverbrauch werden die Supermärkte der Zukunft auch zu modernen Schnittstellen für die Stadtteile.“ Dies werde umso mehr erreicht, wenn die für die Grundversorgung wichtigen Lebensmittelmärkte zusätzlich mit Wohnungen aufgestockt würden, wie diese schon seit Jahren zunehmend entwickelt und errichtet würden. Aus Gründen des Lärmschutzes sind für Kößler bei solchen Kombinationslösungen aber baulich integrierte bzw. akustisch gekapselte LKW-Andienungen wichtig.
„Sehr gut vorgemacht wurde das beim Colosseo am Walther-von-Cronberg-Platz in Sachsenhausen und beim Riedberg-Zentrum. Ein ganz aktuelles Beispiel ist das alte Elektrizitätswerk im Voltapark in der City-West, das bis 2019 mit einem Supermarkt und 34 Wohnungen revitalisiert werden soll“, so
Kößler. Auch Überbauungen mit Gemeinbedarfsflächen können zukünftig bei Supermarkt-Neubauten eine größere Rolle spielen, verweist der Stadtverordnete auf den kürzlich neu eröffneten REWE-Lebensmittelmarkt in Alt-Niederursel. Dieser wartet im ersten Obergeschoß mit der Kita eines freien Trägers für 20 Krabbelstuben- und 42 Kindergartenkinder auf.
„Wir waren schon vor zehn Jahren dafür, Lebensmittelmärkte da, wo es geht, nur noch platzsparend und mit Synergieeffekten zu bauen. Das dieser Tage präsentierte Konzept ist somit nichts grundsätzlich Neues, aber es ist sehr gut, dass es mit immer neuen kreativen Ideen zunehmend Schule macht“, zeigt sich der Stadtverordnete erfreut.