Frankfurt am Main, 13. Dezember 2017 - Der planungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Dr. Nils Kößler, hat am Vortag des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung klargestellt, warum seine Fraktion der geplanten Voruntersuchung für eine Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zwischen Steinbach, Niederursel und Praunheim zustimmen wird:
„Um den Miet- und Kaufpreisanstieg für Wohnimmobilien in unserer Stadt insgesamt zu bremsen, muss ein umfassendes und qualitätsvolles Wohnungsangebot gerade auch für die bürgerliche Mittelschicht gewährleistet werden. Neue, bezahlbare Baugebiete sind deshalb notwendig“,so Kößler.
Dabei könne sich die CDU ein organisches, maßvolles Wachstum der Stadtteile Niederursel und Praunheim, das die Aufenthalts- und Lebensqualität dort sogar steigert und dabei ausreichende Grünzonen freihält, gut vorstellen.
„Die Naherholung in Parks und auf anderen Freiflächen ist ein Markenzeichen unserer Stadt“, betonte der Christdemokrat. Hierzu müsse genügend Raum eingeplant werden. „Was wir ausdrücklich nicht wollen, ist eine neue Betonburg am Stadtrand mit allen infrastrukturellen und sozialen Problemen“, erklärte der Stadtverordnete.
„Gerade weil die Flächen im Frankfurter Stadtgebiet knapp sind, muss das richtige Gleichgewicht zwischen Wohnen und Grün beachtet werden.“ Kößler erinnerte daran, dass die Union im letzten Jahr bei dem Konzept für das Innovationsquartier im Nordend mehr Grünflächen und den Erhalt des Abenteuerspielplatzes durchgesetzt hatte. Für die CDU-Fraktion sei es zudem wichtig, dass die Kaltluftentstehungsräume und Frischluftschneisen im Urselbach- und Steinbachtal erhalten bleiben und von einer Bebauung freigehalten werden.
„Wir erwarten parallel zur Voruntersuchung auch ein Konzept, welche landwirtschaftlichen Flächen erhalten werden können und welche Ersatzflächen oder sonstigen Ersatzmaßnahmen in Betracht kommen“,
so Kößler weiter. Der CDU-Stadtverordnete stellte klar, dass die Zustimmung seiner Fraktion zur Voruntersuchung keinen Automatismus auslöst: „Die Untersuchung betrachten wir als ergebnisoffen. In jedem Fall ist ein erneuter Stadtverordnetenbeschluss nötig, um das Projekt weiterzuführen. Wenn ein Baugebiet im Frankfurter Nordwesten möglich ist, werden wir zu prüfen und zu entscheiden haben, was tatsächlich dann umgesetzt werden soll“, so Kößler. „Grundlage für eine Bebauung müssen auch die Beteiligung der Bürger in
den umliegenden Stadtteilen Niederursel und Praunheim sowie ein städtebaulicher Wettbewerb sein. Das ist unverzichtbar für einen Erfolg des Projekts.“
Kößler weiß sich in dieser Frage absolut einig mit der OB-Kandidatin der Frankfurter CDU: „Bernadette Weyland steht hinter der Idee, in diesem Teil Frankfurts neuen Wohnungsbau zu ermöglichen, aber maßvoll zu konzipieren.“ Das heißt zugleich, dass die Möglichkeiten an anderen Stellen der Stadt genau so klug genutzt werden müssen: „Für die CDU wie Frau Weyland gilt das Prinzip: Innenentwicklung vor Außenentwicklung“, so Kößler. „Wir sind nicht die Partei der Bodenversiegelung. Uns eint das Ziel, Frankfurt qualitativ, nachhaltig und bezahlbar zu entwickeln.“
Der Stadtverordnete begrüßt, dass sich der Frankfurter Planungsdezernent Mike Josef (SPD) inzwischen dem Vorschlag der CDU vom August geöffnet hat, in gemeinsame Planungen mit den Nachbarkommunen Steinbach und Oberursel einzutreten: „Das wird die Zusammenarbeit in der Region fördern“, ist Kößler überzeugt. Vor allem der Bereich westlich der Autobahn A5 könne nur mit Steinbach und Oberursel gemeinsam entwickelt werden, ob nun als Wohngebiet oder in einer anderen Form.
„Die CDU steht dafür, dass neue Wohngebiete von vornherein mit der richtigen Infrastruktur ausgestattet werden“, erklärte Kößler. Dazu zählt er neben Schulen insbesondere Kindergärten, Sportmöglichkeiten, Grünanlagen und Plätze, Flächen für Einzelhandel, Supermärkte und einen Wochenmarkt. Vor allem die zugehörige Verkehrserschließung müsse in Ruhe geplant werden. „Wenn es im Frankfurter Nordwesten zur Ausweisung von neuen Baugebieten kommt, muss nach Meinung der CDU die U-Bahn-Linie U6 nach Steinbach verlängert werden.“