Bei Architektur gibt es in Frankfurt noch Luft nach oben!

CDU-Fraktion will mit Gestaltungsbeirat das Stadtbild verbessern

Frankfurt am Main, 02. November 2017 - Die CDU-Fraktion im Römer fordert die Einsetzung eines Gestaltungsbeirats für die Stadt Frankfurt am Main. „Der Beirat soll für einzelne Bauprojekte, die eine besondere Bedeutung in unserem Stadtbild haben, konkrete Änderungsvorschläge machen“, erläutert der planungspolitische Sprecher Dr. Nils Kößler ein von der Fraktion beschlossenes Positionspapier.

Die CDU-Stadtverordneten versprechen sich von der Einrichtung eines Gestaltungsbeirats eine dauerhaft höhere Qualität der Architektur. „Es geht nicht darum, eine Geschmacksbehörde zu installieren“, unterstreicht Kößler. „Ziel ist es, noch in der Entwurfsphase neutrale und unabhängige Fachleute zu beteiligen, die den vorgelegten Architektenentwurf kritisch würdigen.“ Das könne dem Entwurf einen letzten Schliff geben.

„Oder vielleicht auch eine erhebliche Korrektur, wenn das nötig erscheint“, setzt der CDU-Stadtverordnete hinzu. Konkret schlägt die CDU-Fraktion einen Beirat aus drei bis fünf Architekten als unabhängiges Beratungsgremium vor: „In unserer Stadt ist mit Blick auf die Baukultur noch Luft nach oben. Eine neutrale Instanz aus herausragenden Sachverständigen im Bereich Architektur, die sich mit wichtigen, städtebaulich relevanten Projekten befasst und dazu ihre Expertise abgibt, kann helfen, das Stadtbild zu verschönern“, ist Kößler überzeugt. „Das bringt mehr Qualität ins Baugeschehen, im besten Fall entstehen architektonische Glanzstücke mit Vorbildcharakter.“ Dies habe etwa der Beirat für die Altstadtbebauung in Frankfurt gezeigt.

Der Planungspolitiker verwies darauf, dass im deutschsprachigen Raum und in den Benelux-Staaten bereits über 80 Gestaltungsbeiräte tätig seien. „In Städten wie München, Leipzig, Freiburg oder Regensburg sind gute Erfahrungen damit gemacht worden. Auch in Wiesbaden und Darmstadt stehen Architekten mit Rat zur Verfügung, begutachten Bauprojekte und machen Verbesserungsvorschläge. Nach Meinung der CDU könnte ein Gestaltungsbeirat zudem die Wirkung haben, dass sich Bauherren deutlich mehr als bisher mit ihrer Stadt identifizieren: „Beispiele ziehen – und können gestalterische Maßstäbe setzen.“

Der Beirat soll nach dem Positionspapier der CDU-Fraktion vertraulich tagen: „Wir wollen damit die größtmögliche Sachlichkeit und Unabhängigkeit der Fachdebatte zu den einzelnen Projekten garantieren“, sagt Kößler. Zentrales Element eines Gestaltungsbeirats seien versierte Architekten, die selbst nicht mit Entwürfen am Frankfurter Markt auftreten. Sonst käme es zu Interessenkonflikten. Der Beirat soll neben die bewährten Instrumente der städtebaulichen Qualitätssicherung in Frankfurt treten, also Städtebaubeirat, 

Wettbewerbsverfahren und Gestaltungssatzungen. Die Gefahr eines zusätzlichen Gremiums, das die Debatten gerade bei signifikanten Gebäuden weiter verkompliziert, sieht die CDU nicht: „Ein Gestaltungsbeirat wird sogar Synergieeffekte freisetzen. Zum Beispiel kann ein klares Expertenvotum zu diesem oder jenem Projekt die oftmals langwierigen Beratungsprozesse in der Verwaltung und auf der politischen Ebene beschleunigen“, so Kößler. „Ein Gestaltungsbeirat hat auch die Wirkung eines neuen Gebäudes im städtischen Umfeld im Blick. Nicht immer ist die maximal zulässige Bebauung auch die schönste und die dem Stadtbild zuträgliche. Der Beirat kann hier frühzeitig eingreifen und Orientierung geben.“
 

Gute Architektur entspreche dem Grundverständnis, dass Eigentum auch verpflichte, und werde den Bürgern mehr Freude machen, ist die CDU überzeugt. Um mehr Bürgernähe in diesem Bereich durchzusetzen, will die CDU-Fraktion den 16 Frankfurter Ortsbeiräten ein Vorschlagsrecht einräumen, für welche Bauprojekte in ihrem Ortsbezirk der Gestaltungsbeirat Empfehlungen abgeben soll. Parallel zur Einrichtung des Beirats will die CDU zukünftig für neue Wohngebiete in der Stadt Gestaltungsrichtlinien entwickeln lassen. „Das Beispiel der neuen Frankfurter Altstadt hat in diesem Punkt ebenfalls gezeigt, wie sinnvoll das sein kann“, so Kößler.

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