Das Frankfurter Nachtleben besser vernetzen

CDU-Fraktion sieht den geplanten „Nachtbürgermeister“ als Schnittstelle zwischen Nacht und Tag

Dr. Nils Kößler, Stadtverordneter, planungspolitischer Sprecher der CDU-Römerfraktion
Dr. Nils Kößler, Stadtverordneter, planungspolitischer Sprecher der CDU-Römerfraktion
Frankfurt am Main, 26. Februar 2019 - Der CDU-Stadtverordnete Dr. Nils Kößler sieht mit dem Haushaltsantrag E 69 / 2019 von CDU, SPD und Grünen im Römer seine Initiative aus dem Jahr 2014 bestätigt, nach dem Vorbild der Stadt Amsterdam auch in Frankfurt am Main probeweise einen sogenannten „Nachtbürgermeister“ einzusetzen. 

„Den ‚Nachtbürgermeister‘ gibt es seit 2012 sehr erfolgreich in Amsterdam. Kultur- und Kreativwirtschaft werden enger zusammengebracht. Und es gibt seitdem dort weniger Lärm, Schmutz oder auch Gewalt im Nachtleben. Das hehre Ziel ist eine harmonische Nachtatmosphäre für alle Bürgerinnen und Bürger, egal ob sie schlafen oder nachtaktiv sind“, sagt der Stadtverordnete mit einem Augenzwinkern.

Frankfurt biete immer neue Formen lebendiger, bunter und niveauvoller Lebensqualität, so Kößler. „Das kreative Zusammenwirken von Kulturschaffenden, Geschäftsleuten, Wirtschaftsförderung und Magistrat hat einen positiven Wandel von Stadtteilen wie etwa dem Bahnhofsviertel ermöglicht. Es gibt neue, attraktive Wohnstandorte ebenso wie neue Kultur-, Gastronomie- und Unterhaltungsangebote für Tag und Nacht. Gerade die Kreativszene pulsiert auch in der Nacht, weil die Zwänge des Tagesgeschäfts wegfallen. Um ein gut organisiertes Nachtleben als Standortfaktor für Start-Ups und innovative Kleinbetriebe zu fördern, haben nach Amsterdam auch Großstädte wie London, Paris, Toulouse, Zürich und kürzlich Mannheim die Institution eines ehrenamtlichen ‚Nachtbürgermeisters‘ geschaffen“, begründet Kößler den Vorstoß und stellt klar: „Frankfurt braucht dieses Projekt nicht etwa, weil wir gegenüber anderen Großstädten besonders auffällige Probleme mit ‚Partyvolk‘ oder abendlichem Gewerbelärm hätten. Auch der Konflikt zwischen Anwohnern und Feiernden am Friedberger Platz konnte dank des geschickten Vorgehens unseres Wirtschafts- und Ordnungsdezernenten Markus Frank schnell beruhigt werden. Ziel des Projekts ‚Nachtbürgermeister‘ ist es vielmehr, mögliche Konflikte schon im Vorfeld zu vermeiden.“

Kößler betont, dass aus der Kneipen- und Clubszene selbst der Wunsch nach einem ‚Manager‘ für das Nachtleben geäußert werde. „Der Verein „Clubs am Main“ oder die Initiative „AltSaxneu“ zeigen sich offen dafür, weil sie das urbane Leben stärken wollen. Und speziell für den angeschlagenen Ruf des Kneipenviertels in Alt-Sachsenhausen mit allerhand Lärm und Müll wäre der ‚Nachtbürgermeister‘ eine echte Chance“, meint Kößler.

Der „Nachtbürgermeister“ ersetzt dabei keineswegs den „Tagbürgermeister“, beugt der Stadtverordnete mit Blick auf OB Peter Feldmann und Bürgermeister Uwe Becker mit einem Augenzwinkern vor. „Der Nachtbürgermeister sitzt nicht in den Nachtstunden im Rathaus und koordiniert etwa die Task Force des Ordnungsamtes. Wir stellen uns eher eine vermittelnde Person vor, die zwischen Veranstaltern, Bars und Clubs, den Werkstätten der Kultur- und Kreativwirtschaft, und den Anwohnern interagiert. Gleichzeitig soll er als Schnittstelle zur Stadtverwaltung, zu Sicherheits- und Ordnungskräften, zur Straßenreinigung und zum öffentlichen Nahverkehr wirken. Indem er Impulse für neue Projekte setzt, kann der Nachtbürgermeister das Nachtleben sogar in Frankfurt noch ein Stück verbessern“, ist der CDU-Stadtverordnete überzeugt.  

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