Architektonische Qualität bei wichtigen Gebäuden stärken!

CDU fordert einen Gestaltungsbeirat zur Verbesserung des Stadtbildes

Frankfurt am Main, 11.08.2017 - Der Vorsitzende des Fachausschusses Stadtentwicklung der Frankfurter CDU, Dr. Nils Kößler, befürwortet die Einsetzung eines Gestaltungsbeirates für die Stadt Frankfurt am Main: „Der Beirat soll für einzelne Bauprojekte, die eine besondere Bedeutung in unserem Stadtbild haben, konkrete Änderungsvorschläge machen“, so der Politiker.

Er verspricht sich davon eine dauerhaft höhere Qualität der Architektur. „Es geht nicht darum, eine Geschmacksbehörde zu installieren“, so Kößler. „Ziel ist es, noch in der Entwurfsphase neutrale und unabhängige Fachleute zu beteiligen, die den vorgelegten Architektenentwurf kritisch würdigen.“ Das könne dem Entwurf einen letzten Schliff geben. „Oder vielleicht auch eine erhebliche Korrektur, wenn das nötig erscheint“, setzt der CDU-Stadtverordnete hinzu.

Kößler reagiert damit auf ein gemeinsames Positionspapier des Architekten- und Ingenieurvereins Frankfurt und des Bundes Deutscher Architekten Frankfurt, in dem ein Gestaltungsbeirat aus drei bis fünf Architekten als unabhängiges Gremium zur Beratung des Planungsdezernenten vorgeschlagen wird. „In unserer Stadt ist mit Blick auf die Baukultur noch Luft nach oben. Eine neutrale Instanz aus herausragenden Sachverständigen im Bereich Architektur, die sich mit wichtigen, städtebaulich relevanten Projekten befasst und gegenüber den Baubehörden ihre Expertise abgibt, kann helfen, das Stadtbild zu verschönern“, ist Kößler überzeugt.

Der Planungspolitiker verwies darauf, dass im deutschsprachigen Raum und in den Benelux-Staaten bereits über 80 Gestaltungsbeiräte tätig seien. „In Städten wie München, Leipzig, Freiburg oder Regensburg sind gute Erfahrungen damit gemacht worden. Auch in Wiesbaden und Darmstadt stehen Architekten mit Rat zur Verfügung, begutachten Bauprojekte und machen Verbesserungsvorschläge. Das bringt mehr Qualität ins Baugeschehen, im günstigsten Fall entstehen architektonische Glanzstücke mit Vorbildcharakter.“ Dies habe etwa der Beirat für die Altstadtbebauung in Frankfurt gezeigt.

Für Kößler könnte ein Gestaltungsbeirat zudem die Wirkung haben, dass sich Bauherren deutlich mehr als bisher mit ihrer Stadt identifizieren: „Beispiele ziehen – und können gestalterische Maßstäbe setzen.“ Er ließ offen, ob ein Gestaltungsbeirat für Frankfurt generell öffentlich oder vertraulich tagen sollte. „Beides hat jeweils Vor- und Nachteile. Das müssen wir noch diskutieren.“ Zentrales Element eines Gestaltungsbeirats sind versierte Architekten, die selbst nicht mit Entwürfen am Frankfurter Markt auftreten. Sonst käme es zu Interessenkonflikten.

Ein Gestaltungsbeirat werde zusätzlich zu den etablierten Instrumenten der städtebaulichen Qualitätssicherung – Städtebaubeirat, Wettbewerbsverfahren und Gestaltungssatzungen – ein Gewinn für die Baukultur in Frankfurt sein, so Kößler weiter. Die Gefahr eines zusätzlichen Gremiums, das die Debatten gerade bei signifikanten Gebäuden noch weiter verkompliziert, sieht er nicht: „Ein Gestaltungsbeirat würde vielleicht sogar Synergieeffekte freisetzen. Zum Beispiel kann ein klares Expertenvotum zu diesem oder jenem Projekt die oftmals langwierigen Beratungsprozesse in der Verwaltung und auf der politischen Ebene beschleunigen“, so Kößler. „Ein Gestaltungsbeirat hat die Wirkung eines neuen Gebäudes im städtischen Umfeld im Blick. Nicht immer ist die maximal zulässige Bebauung auch die schönste und die dem Stadtbild zuträgliche. Der Beirat könnte hier frühzeitig eingreifen und der städtischen Verwaltung sehr hilfreich sein. Eine gute Architektur wird am Ende den Bürgern Freude machen und dient unserem Grundverständnis, dass Eigentum auch verpflichtet!“, ist der Christdemokrat überzeugt.

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